QUEER MOVIE TOUR
Berlin ist die Geburtsstätte des queeren Films.
1919 drehte Richard Oswald an Originalschauplätzen und im Studio in Berlin-Weißensee seinen Film Anders als die Andern.
Magnus Hirschfeld hatte als Leiter des Sexualwissenschaftlichen Instituts im Tiergarten an Oswalds Drehbuch mitgearbeitet. Das "Sozialhygienische Filmwerk" sollte für eine Strafrechtsreform des § 175 Strafgesetzbuch (StGB) werben.
Auf den Spuren des queeren Films führt diese unterhaltsame Stadtführung mit vielen Szenenfotos und berühmten Schauspieler*innen vom legendären Bahnhof Zoo durch den Tiergarten über Unter den Linden mit der U-Bahn zum Kino International.
1 Berlin-Harlem (1974) von Lothar Lambert wurde vom MoMa New York für die Filmsammlung angekauft.
Der Berliner Reporter und Filmemacher hat mit seinen 41 Filmen vor allem zum queeren West-Berlin der 70er und 80er Jahre einen enormen zeitgeschichtlichen Beitrag geleistet. Mehrere seiner Filme feierten ihre Premiere im Rahmen der Berlinale.
Natürlich drehte er einige Szenen am Bahnhof Zoo. Denn der galt im geteilten Berlin als fast rechtsfreier Raum, weil er zum Territorium der DDR bzw. der Reichsbahn in Ost-Berlin gehörte.
In Bildnis einer Trinkerin - Ticket of No Return (1979) schuf Ulrike Ottinger mit ihrer Partnerin und Muse Tabea Blumenschein eine queere Ikone.
Ottinger setzte West-Berlin mit dem Flughafen-Tegel "Otto Lilienthal" auf ebenso coole wie katastrophische Weise in Szene. Einige Szenen dieses Kultfilms wurden ebenfalls am Bahnhof Zoo gedreht.
Queer Movie wird in all seinen Regenbogenfarben auf dieser Tour quer durch Berlin gefeiert.
Der TEDDY AWARD als queerer Oscar wird 2024 während der Berlinale zum 38. Mal verliehen.
Auf der Queer Movie Tour werden ältere und neueste queere Filme, die auf der Berlinale oft ihre Welturaufführung erlebten, an Originaldrehorten vorgestellt.
- Anders als du und ich von Veit Harlan.
- Westler von Wieland Speck, der zugleich "the Daddy of the Teddy" wurde.
- Nicht der Schwule ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt von Rosa von Praunheim.
- Taxi zum Klo von Frank Riploh.
- Das Ende des Regenbogens von Uwe Frießner.
- Otto von Bruce la Bruce.
- Coming out von Heiner Carow.
Im Kino International auf der Karl-Marx-Allee fand die Weltpremiere von Coming Out am 9. November 1989 statt. Als die Kinobesucher*innen aus dem Film kamen, war die Welt eine andere. Queer History und deutsche Geschichte überschnitten sich.
Queer Movie in Berlin ist deutsche und internationale Geschichte nicht nur für queere Menschen.
Entdecke Berlin anders!
Your Guide:
Termin: jeden 3. Samstag im Monat
(Bitte melden Sie sich an - weitere Termine auf Anfrage)
Treffpunkt: Bahnhof Zoologischer Garten (genauer Ort auf Anfrage)
BVG: U 6, U2, S 1, RE 1 etc. Zoologischer Garten
Dauer: ca. 3 Stunden
Wegstrecke: 1.000 m
Kosten: 10,- €